Ostfriesland |
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Ostfriesland ist eine Region in Niedersachsen im äußersten Nordwesten Deutschlands. Sie besteht aus den Landkreisen Aurich, Leer und Wittmund sowie der kreisfreien Stadt Emden. Ostfriesland liegt an der Küste der Nordsee und umfasst neben dem Festland auch die Ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog und Spiekeroog. Prägend für Ostfriesland ist, dass es nicht von einer größeren Stadt dominiert wird. Vielmehr sind es die fünf Mittelstädte Emden, Aurich, Leer, Norden und Wittmund sowie die fünf Kleinstädte Weener, Wiesmoor, Esens, Norderney und Borkum und eine Vielzahl von Dörfern, die die Struktur Ostfrieslands bestimmen. Die Region war über Jahrhunderte von der Landwirtschaft, der Fischerei und – besonders in den wenigen Städten – vom Handel geprägt. Dazu zählte in den Hafenstädten insbesondere der Seehandel. Inzwischen haben der Tourismus, vor allem auf den Inseln und in vielen Küstenorten, sowie einige industrielle Kerne hohe Bedeutung für die regionale Wirtschaft erlangt. Gleichwohl nimmt die Landwirtschaft auch weiterhin eine starke Stellung ein – kulturräumlich und auch wirtschaftlich. |
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Samstag, 23.09.2023: Nachdem wir alles gepackt haben, machen wir uns um kurz nach 09:00 Uhr mit einem Kilometerstand von 222.185 auf den Weg. Wir kommen gut durch den Elbtunnel und machen auf einem Rastplatz in der Nähe von Oldenburg eine Mittagspause. Nach knapp vier Stunden erreichen wir Emden und finden auf dem Stellplatz Alter Binnenhafen einen Platz für die Nacht. Am Alten Binnenhafen und Ratsdelft entlang gehen wir in die Innenstadt. Wir werfen einen Blick auf Dat Otto Huus und sehen uns die Ausstellung in der Kunsthalle an. Die Sonderausstellung „Kunst-Stoff – Textil als künstlerisches Material“ ist sehr interessant. Über 60 Werke von 43 internationalen Künstlern stellen Textilien als Kunstwerke dar. Unter dem Titel „Highlights der klassischen Moderne“ werden außerdem ausgewählte Werke aus dem Bestand der Kunsthalle Emden ausgestellt. Auf dem Hafentorplatz stärken wir uns mit einem leckeren Fischbrötchen und gehen dann zum Auto zurück. Nach einer ausgiebigen Pause machen wir uns mit den Rädern auf den Weg an den Dollart, einer fast rechteckigen Bucht an der Mündung der Ems in die Nordsee. Wir umrunden den Industriehafen und sind nach einer Stunde wieder am Auto. Sonntag, 24.09.2023: Der Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Unser erstes Ziel ist der Leuchtturm von Campen. Mit einer Höhe von 65 m ist er der höchste Leuchtturm Deutschlands. Das Licht des 1889 erbauten Turm strahlt etwa 52 km weit auf die Nordsee hinaus. Wir spazieren auf den Deich und lassen die Drohne starten. Bei bestem Wetter genießen wir die unterschiedlichen Perspektiven auf den filigranen Leuchtturm. Auf dem Weg nach Greetsiel sehen wir aus der Ferne auch schon den Leuchtturm von Pilsum, den wir später auch noch ansehen werden. Auf dem Wohnmobilstellplatz bei den Greetsieler Zwillingsmühlen finden wir einen Platz und richten uns ein. Nach einer Pause machen wir uns mit den Rädern auf den Weg. In Greetsiel ist sehr viel los und in dem schönen Ort und auf dem Deich schieben wir die Räder ein Strecke. Am Pilsumer Leuchtturm kommt auch wieder die Drohne zum Einsatz. Der markante gelb-rot-gestreifte Leuchtturm ist nur 11 m hoch und damit der kleinste runder Leuchtturm Deutschlands. Seit Otto Waalkes den Pilsumer Leuchtturm in einem seiner Filme verwendet hat, ist er das Wahrzeichen Ostfrieslands. Wir machen einen Abstecher zum Sperrwerk Leysiel und sehen beim Schleusen eines Ausflugsschiffes zu. Zurück in Greetsiel stärken wir uns im Eiscafé am Hafen mit einem köstlichen Eisbecher und bummeln durch den Ort. Auf dem Rückweg zum Stellplatz stoppen wir an den Zwillingsmühlen und lassen ein weiteres Mal die Drohne starten. Etwas erschöpft erreichen wir wieder unseren Roadrunner und machen es uns gemütlich. Montag, 25.09.2023: Nach dem Frühstück versuche ich vergeblich einige Staubkörner, die sich auf dem Sensor meiner Systemkamera breit gemacht haben, zu entfernen. Damit hat die Kamera erst einmal Pause, bis ich die Reinigung zuhause durchführen kann – schade. Nach knapp 20 Kilometern erreichen wir Norddeich und füllen unsere Vorräte wieder auf und tanken den Roadrunner voll. Wir finden auf dem Parkplatz des Erlebnisbades Ocean Wave einen Stellplatz für die Nacht. Nach einer Pause besteigen wir die Fahrräder und fahren ein durch den kleinen Badeort und am Deich entlang. Am Fähranleger kaufen wir Tickets für unsere morgige Überfahrt nach Norderney. Wir haben uns gegen einen Besuch von Juist entschieden, weil wir durch die tideabhängige Fährverbindung über 12 Stunden unterwegs wären. Zu Fuß gehen wir ein Stück an der Promenade entlang, genießen den Blick auf Juist und Norderney und essen eine leckere Waffel. Wir machen es uns im Auto gemütlich und setzen uns nach dem Abendessen noch auf zum Lesen eine Bank. Als die Sonne hinter Wolken verschwindet treibt es uns zurück ins Auto. Dienstag, 26.09.2023: Wir werden noch vor dem Wecker wach. So bekommen wir schon die zusätzlich eingesetzte Fähre, die pünktlich um 10:10 Uhr nach Norderney ablegt. Wir bekommen noch einen Sitzplatz an Oberdeck und genießen die Überfahrt auf der randvollen Fähre. Auf Norderney angekommen fahren wir zunächst an der Südküste entlang. Wir werfen einen Blick auf die Naturschutzgebiete Südstrandpolder und Grohdepolder. Am Rand des letzterem befinden sich auch der Flughafen und der Leuchtturm von Norderney. Vom Parkplatz Ostheller gehen wir ein Stück in die Dünen hinein und starten die Drohne. Auf einer Bank am Parkplatz machen wir eine Mittagspause und machen uns dann auf den Rückweg. Nach einem Stopp am Leuchtturm fahren wir zur Aussichtsdüne am Dünensender und genießen den Ausblick über die Landschaft. Entlang der Strandpromenade am Nordstrand erreichen wir den Aussichtspunkt Georgshöhe mit seinem historischen Stockanker. In der Milchbar stärken wir und mit Pfannkuchen und Milchreis, bevor wir uns das Zentrum ansehen. Hier steht das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1899 aus mächtigen Steinen errichtet wurde, die aus über 60 deutschen Städten stammen sollen. Die Windmühle Selden Rüst wurde 1862 erbaut und ist die einzige Windmühle, die jemals auf einer ostfriesischen Insel gebaut wurde. Von hier aus fahren wir an den Weststrand, dem wir zurück bis zum Fähranleger folgen. Gut 25 km haben wir mit den Rädern auf Norderney zurückgelegt und es hat uns gut gefallen. Um 16:45 Uhr startet die Fähre zurück zum Festland. Im Auto essen wir noch etwas Müsli und Obst und ruhen uns aus. Mittwoch, 27.09.2023: Heute stehen zwei Ziele abseits der Küste auf dem Programm. Wir beginnen mit mit dem historischen Ortskern von Dornum und werfen einen Blick auf Ostfrieslands größte Wasserburg, das Barockschloss Norderburg, das heute als Realschule dient. Mit dem Ewigen Meer besuchen wir nicht nur den letzten größeren Hochmoorsee Ostfrieslands, sondern auch den größten seiner Art in Deutschland. Im Café zum Ewigen Meer gibt es anschließend leckeren Kuchen und Milchkaffee. Über Esens erreichen wir schließlich wieder die Küste und sehen uns im Hafen von Neuharlingersiel die Fischkutter an. In Harlesiel buchen wir uns auf dem kombinierten Stell- und Campingplatz eine Platz für zwei Nächte. Die Internetrecherche zu den Fährverbindungen nach Wangerooge ist mehr verwirrend als erhellend, da dort unterschiedliche Preise und Fährverbindungen angezeigt werden als in den gedruckten Fahrplänen. Wir fahren mit den Rädern zum Anleger, stehen dort aber vor verschlossenen Türen. Das Büro der Deutschen Bahn, die diese Linie betreibt, hat schon geschlossen. Im Büro des Campingplatzes kann man uns auch nicht weiterhelfen – das ist ärgerlich. Unsere Räder können wir ohnehin nicht mitnehmen, da diese in Container verladen und ggf. auch erst mit einer späteren Fähre auf die Insel gebracht würden. Die Deutsche Bahn setzt hier wieder einmal Maßstäbe für Kundenfreundlichkeit. Wir hätten uns wohl doch für den Besuch von Langeoog entscheiden sollen – hinterher ist man immer schlauer. In der Küsten-Räucherei Albrecht holen wir uns leckeren Fisch für das Abendessen. Donnerstag, 28.09.2023: Wir fahren noch einmal zum Anleger und auf Rückfrage bestätigt die Bahnmitarbeiterin das seltsame Vorgehen. Mit Tageskarte nur etwa 2 stunden Aufenthalt auf der Insel. Bei Nutzung anderer Verbindung steigt der Preis um mehr als das Doppelte. Man möchte auf Wangerooge offensichtlich keine Tagesgäste haben. Wir radeln am Deich entlang ostwärts, sehen uns am Infocamp Elisabethgrodendeich die Infotafeln zum Deichbau an und werfen von der erhöhten Plattform einen Blick auf die Landschaft und die vorgelagerten Inseln. In Schillig kommen wir an einem riesigen Campingplatz vorbei und machen auf einer Bank eine Pause. In Horumersiel folgen wir dem Tipp einer Freundin und essen in der Eisdiele San Marco ein leckeres Eis. Über die Regionale Veloroute TdF fahren wir durch das Hinterland zurück nach Harlesiel. Nach 36 km haben wir uns eine längere Pause redlich verdient. In der Küsten-Räucherei Albrecht essen wir dann Muscheln und Fisch zum Abend und machen es uns anschließend im Roadrunner gemütlich. Auch ohne Inselbesuch haben wir einen weiteren schönen Tag bei bestem Wetter erlebt. Freitag, 29.09.2023: Heute Morgen gibt es die ersten Regenschauer dieser Reise. Unser erstes Ziel ist Jever, wo wir uns das Schloss und den Schlossgarten ansehen und einen Bummel durch die Fußgängerzone machen. Westlich von Wilhelmshaven erreichen wir die A 29, der wir bis Varel folgen. Unser Ziel ist Dangast am Ufer des Jadebusens, der einem riesigen See gleicht, aber Ebbe und Flut unterliegt. Wir bekommen auf dem Strandcampingplatz einen Stellplatz direkt am Jadebusen. Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und Kuchen machen wir uns mit den Rädern auf den Weg, immer am Deich des Jadebusen entlang. Unser Ziel ist der Salzwiesenpfad Cäciliengroden, einem Bohlenweg, der 100 Meter weit in die Salzwiesen hinein führt. Entlang des Steges findet man Tafeln mit Wissenswertem rund um die Salzwiese. Über einen sich an den Steg anschließenden Pfad gelangt man nach ca. 300 Metern an die Wattkante. Über Sandergroden und Petersgroden fahren wir etwas weiter im Landesinneren wieder zurück nach Dangast. In der Gelateria Al Mare essen wir noch ein Eis und erreichen kurz vor dem einsetzenden Regen wieder das Auto – was für ein Timing. Nach dem Abendessen bummeln wir noch einmal über den Campingplatz und sehen uns das Sanitärgebäude und die Entsorgungsmöglichkeiten an. Samstag, 30.09.2023: Bevor wir uns wieder auf den Weg machen, gehen wir noch ein Stück am Deich entlang und bestaunen die vielen Drachen, die hier Morgen schon am Himmel schweben. Wir verlassen heute Ostfriesland und fahren nach Otterndorf an die Elbe. Wir unternehmen einen Bummel durch den kleinen Ort mit seinen hübschen Fachwerkhäusern. Unser heutiges Etappenziel ist Freiburg an der Elbe, wo wir auf dem Wohnmobilstellplatz einen Platz für die Nacht bekommen. Mit den Rädern machen wir uns auf den Weg. Am historischen Hafen von Freiburg sehen wir uns im alten Kornspeicher eine Kunsthandwerker-Ausstellung an und radeln dann ein Stück an der Elbe entlang. Unser Blick fällt auf das Kernkraftwerk von Brokdorf am anderen Ufer der Elbe. Auf der anderen Seite des Deiches fahren wir zurück und machen noch einen Schlenker durch den Ort. Sonntag, 01.10.2023: Nach wenigen Kilometern haben den Fähranleger in Wischhafen erreicht und kommen gleich auf der nächsten Fähre mit. Ohne weitere Unterbrechung fahren wir über Itzehoe weiter in Richtung Rendsburg. Unser Ziel ist der Wohnmobilstellplatz am Flugplatz Schachtholm. Wir können uns noch im Trocknen einrichten, aber schon während unser Kaffeepause fängt es an zu regnen. Erst um 16:30 Uhr hört es auf und wir machen uns mit den Rädern auf den Weg. Zunächst fahren wir zur Kanalfähre Breiholz und dann in die andere Richtung bis nach Westerrönfeld. Wir sind gut anderthalb Stunden und etwa 20 km ohne Regen unterwegs und lernen einen für uns neuen Abschnitt des Nord-Ostsee-Kanals kennen. Mit einem gemütlichen Abend im Roadrunner beenden wir den bislang regenreichsten Tag der Reise. Montag, 02.10.2023: Bevor wir uns auf den Weg nach Kiel machen, gehen wir noch ein Stück am Nord-Ostsee-Kanal spazieren. Um kurz nach 12:30 Uhr stehen wir mit einem Kilometerstand von 222.952 km, also nach genau 767 km wieder vor unserer Haustür. Das Ausladen beginnt und wir sind zurück im Alltag, haben aber zum Glück noch den morgigen Feiertag zum Ankommen. Der Kurztrip nach Ostfriesland hat uns sehr gut gefallen, auch wenn wir es nur auf eine der ostfriesischen Inseln geschafft haben. Das Wetter hat sehr gut mitgespielt und die vielen Radtouren haben uns sehr viel Spaß gemacht. Es war bestimmt nicht unsere letzte Reise nach Ostfriesland. |
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